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Ehemalige GSU-Angehörige erhalten Ehrentafel

 

Eines der wichtigsten Projekte der Kameradschaft 248 GSU e. V. wird umgesetzt: Anlässlich des 20. Jahrestages der Auflösung der German Security Unit am 30. September 1994, erhalten die ehemaligen Angehörigen der Einheit eine Ehrentafel!

In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Spandau von Berlin und dem TÜDESB-Bildungsinstitut Berlin-Brandenburg wird am 30. September 2014 am früheren Kompanieblock eine Ehrentafel eingeweiht, die allen Angehörigen der ehemaligen Wachpolizei gewidmet sein soll. Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr.

 

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„Wir sind sehr stolz, dass unser Vorhaben eine so große Resonanz gefunden hat“, erklärt der Vereinsvorsitzende Gerhard E. Zellmer (57).

Bereits Ende des letzten Jahres wurden erste Gedanken konkretisiert, die im Zusammenhang mit dem historischen Abzug der alliierten Streitkräfte 1994 standen. Der Vorstand einigte sich schnell darauf, dass sich der Verein auf eine eigene Veranstaltung beschränken wird, die im direkten Zusammenhang mit der GSU steht. Hierbei wollte man sich bewusst auch keiner anderen Initiative anschließen, die sich inhaltlich nicht von den Aktionen der Vorjahre unterschied. „Es ist höchste Zeit, auch mal an die Zivilbeschäftigten zu erinnern, die zum größten Teil ab Oktober 1994 in ein soziales Loch gefallen sind, während die Soldatinnen und Soldaten lediglich versetzt wurden. Das schmälert die Leistungen der Alliierten keineswegs, sondern hebt den Einsatz der Zivilbeschäftigten nur hervor, da sie oftmals kaum Erwähnung fanden“, so Zellmer.

 

Vom Gedanken der Ehre zur "Operation Henry"

 

Für den Vereinsvorstand war schnell klar, dass die Ehrung aller Ehemaligen im Vordergrund zu stehen hat und so griff man schnell den Gedanken einer Ehrentafel auf, die ohne ein entscheidendes Gespräch noch ein reiner Wunschgedanke war: Auf schnellstem Wege wurden Entwürfe gefertigt und ein großes Meeting mit der Leitung des jetzigen Hausherren des legendären Blocks 34, dem TÜDESB-Bildungsinstitut Berlin-Brandenburg, im alten Dienstzimmer des früheren Staff Superintendent Wolfgang Schiller geführt.

Ehe man sich auf „Tradition“ und „geschichtliche Wahrung“ berief, gab es ein lachendes „o.k.“ und den deutlichen Hinweis, dass es ausdrücklicher Wunsch der Schulleitung sei, dass auch weiterhin Geschichte im alten Kompanieblock gewahrt werden soll, denn eines stand für den Vorstand fest: Wenn es eine erste Ehrentafel für die alten Kameraden geben soll, dann muss sie am Block 34 angebracht werden!.

Als „Beweis“ präsentierte die Schulleitung auch ihr neues Logo, das für den Komplex der ehemaligen Smuts-Kaserne steht: Es trägt nunmehr den Namen „Wilhelmstadt-Schulen“ – auch unter Berufung und Respekt vor der alten Geschichte der Liegenschaft. Nochmals wurde deutlich untermauert, dass die GSU-Kameradschaft jederzeit die Traditionen der ehemaligen Einheit auf ihrem alten Gelände pflegen soll. Als Überraschung erhielt der Verein eine weitere Zusage, über die erst nach dem SUMMER SUMMIT berichtet wird.

Inzwischen fand der Verein immer mehr Unterstützung – auch seitens der Volksvertretungen und der britischen Botschaft. Die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Spandau forderte in einer Pressemitteilung das Bezirksamt offiziell auf, den Verein bei der Umsetzung zu unterstützen und auch der Spandauer CDU-Abgeordnete Matthias Brauner empfing den Vorsitzenden Gerhard Zellmer und weitere Vereinsmitglieder im alten Preußischen Landtag zu einem Gespräch, um die Kameradschaft zu unterstützen.

Die britische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland wird sich ebenfalls mit einbinden. Einziger Wehmutstropfen ist, dass sich Sir Simon McDonald am 30. September nicht in Berlin aufhalten wird und daher einen Vertreter entsendet.

Auch auf Initiative des Bezirkskulturstadtrats Gerhard Hanke, wurden Sondermittel des Bezirksamtes in Aussicht gestellt und eine Antragsstellung empfohlen. Schnell stellte sich der Verein mit einem Projektbericht vor – zu schnell, wie sich herausstellte. Denn Anträge, die bereits so weit fortgeschritten sind, können nicht mehr durch ein Bezirksamt berücksichtigt werden. Man fand dennoch eine Lösung und sicherte inzwischen die finanzielle Umsetzung der Ehrentafel durch „zweckgebundene Spenden“.

Das endgültige Programm wird in den nächsten Tagen stehen und publiziert, jedoch ist so viel sicher:

Die Kameradschaft 248 GSU e. V. lädt alle Interessierten herzlich ein, am 30. September 2014, um 15:00 Uhr, der Einweihung der ersten Ehrentafel für die früheren Angehörigen der German Security Unit vor dem alten Kompanieblock 34 beizuwohnen.

Die Veranstaltung wird durch den Vereinsvorsitzenden eröffnet. Im Anschluss richten der stellvertretende Bezirksbürgermeister Carsten Röding, ein Vertreter der britischen Botschaft, und der TÜDESB-Vorstandsvorsitzende Irfan Kumru, Grußworte an die Gäste. Seit dem 27. August steht nun auch fest, dass der britische Luftwaffenattaché, Group Captain Roland Smith, die Botschaft und das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland bei der Veranstaltung vertreten wird.

Als weiterer Redner wird unser Ehrenmitglied, der langjährige Chief Superintendent Heinz Radtke sprechen. Da der ehemalige GSU-Offizier von Beginn an als wichtigster Zeitzeuge mit eingeplant wurde, erhielt das Projekt auch den internen Arbeitstitel "Operation Henry" - in Anlehnung an Radtkes früheren Spitznamen.

Nach der im Anschluss vollzogenen feierlichen Einweihung der Ehrentafel, steht den Anwesenden ein Catering zur Verfügung.

Unter den angekündigten Gästen befinden sich auch unser Ehrenmitglied Dr. Axel Barrach, die Direktorin des AlliiertenMuseums, Dr. Gundula Bavendamm, Ex-Staatssekretär Professor Dr. Detlef Stronk, Michael Tidnam MBE, Ehrenvizepräsident der Royal British Legion Berlin sowie ehemalige GSO-Angehörige aus den 1950er Jahren und ein ehemaliger Oberbauleiter, der in den 1970er und 1980er Jahren für den Erbau der früheren GSU-Messe, sowie den Umbau des Blocks 34 verantwortlich war. Außerdem werden zahlreiche Volksvertreter erwartet.

„Es ist unsere Geschichte, unsere Einheit und unsere Tradition. Diese Ehrentafel würdigt alle Ehemaligen gleichermaßen – ob und wo auch immer sie sich in Vereinen organisieren. Ihr seid alle willkommen! Auf diesem Wege verneigen wir uns auch vor unseren Verstorbenen, denn sie alle bleiben unvergessen!“, so Gerhard Zellmer.

 

Die Kameradschaft 248 German Security Unit e. V. ist seit August 2013 Vollmitglied der ROYAL MILITARY POLICE ASSOCIATION und der einzige Verein, der seitens der britischen Militärpolizei als Repräsentant der ehemaligen German Security Unit und für deren geschichtliche Darstellung anerkannt wird.